Mit der Verfügung vom 25.6.1935 wurde der Stahlhelm M 35 eingeführt. Der Stahlhelm M 35 hat eine kleinere Helmglocke und einen leicht verkürzten Augen- und Nackenschirm. Die Lüftungsbolzen sind weggelassen worden. Dadurch ist der Helm 150 Gramm leichter. Der Anstrich ist matt bis dunkelgrau. Der Helm wurde in den Größen 60, 62, 64, 66 und 68 gefertigt. Durch die Innenausstattung kamen noch die Zwischengrößen Z61, Z63, Z64 und Z67 dazu. Damit passte der Helm auf alle Kopfweiten zwischen 50 und 61 cm. Ohne Innenausstattung hat der M 35 ein Gewicht von 980-1180 Gramm. Der Kinnriemen besteht aus zwei Riemen. Der M 35 wurde, in Erwiderung auf den Antrag des Militärs den WK 1 Musterstahlhelm zu aktualisieren hergestellt, der noch in den frühen Dreißigern im Einsatz war.
Das neue Aussehen ist stromlinienförmiger, als das vom M 16 / M
18, und er ist nicht ganz so groß, wie der alte Helm. Zusätzlich bekam der M 35 ein neues Innenfutter, um den Träger besser zu schützen und ein bequemeres Tragen zu ermöglichen. Als der M 35 1935 in Produktion ging, waren das Heer und die Luftwaffe vom Endprodukt begeistert. Die einzige Ernüchterung war die Tatsache, dass er erst 1936 ausgeliefert wurde. Zu dieser verspäteten Auslieferung kam es, weil viele andere Länder diesen Helm für ihre Armeen bestellten und Vorrang vor der Wehrmacht hatten. Die exportierten Helme wurden alle vor dem zweiten Weltkrieg hergestellt und ausgeliefert. Sie waren nahezu identisch, doch passte in keinen dieser Helme das Innenfutter der Wehrmachtshelme. Außerdem wurden die ausgelieferten Helme nicht gestempelt (Herstellercode, Produktionskennziffer).
Der M 35 kann durch seinen nach innen gerollten
Rand identifiziert werden. Die Lüftungslöcher an beiden Seiten sind jeweils eine hohleingesetzte Niete. Wenn man den Helm näher betrachtet, fällt auf, dass seine Form etwas ovaler (von der Frontseite nach hinten) ist, als die des M
40 und M 42. Das ist ein subtiler Unterschied, der nicht übermäßig wahrnehmbar ist, es sei denn, man betrachtet einen M 40 und M 35 gleichzeitig. Der M 35 wurde von der Fabrik gefärbt und doppelseitig mit Hoheitsabzeichen versehen. Selten wurden auch M 35 Helme schon in der Fabrik mit dem Rautarnanstrich versehen. Viele M 35 Helme wurden 1940 generalüberholt, dabei bekamen sie einen neuen Anstrich, und die Abzeichen wurden entfernt. |