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![]() Lüdden, Siegfried Korvettenkapitän p.m.* 20.05.1916 Neubrandenburg + 13.01.1945 Kiel (gef.)Siegfried Lüdden wurde am 20.05.1916 in Neubrandenburg geboren und trat am 03.04.1936 als Seeoffiziersanwärter in die Kriegsmarine ein. Es mag heute von Interesse sein, welche Ausbildung damals ein junger Mann auf dem Wege zum Leutnant zur See erhielt. Siegfried Lüdden absolvierte also eine Infanterieausbildung in der Schiffsstammdivision der Ostsee auf dem Dänholm bei Stralsund (03.04.1936 bis 13.06.1936 und 06.03.1938 bis 03.04.1938), eine Bordausbildung auf dem Linienschiff SCHLESIEN (14.06.1936 bis 28.04.1937), den Hauptlehrgang für Fähnriche auf der Marineschule Flensburg-Mürwik (29.04.1937 bis 27.11.1937), einen Torpedolehrgang ebenfalls auf der Marineschule (28.11.1937 bis 09.01.1938), einen Sperrlehrgang auf der Sperrschule Kiel-Wik (10.01.1938 bis 13.01.1938), einen Artillerielehrgang auf der Schiffsartillerieschule Kiel-Wik (14.01.1938 bis 22.02.1938), einen Nachrichtenlehrgang auf der Nachrichtenschule in Flensburg-Mürwik (23.02.1938 bis 05.03.1938) und eine nochmalige Seeausbildung auf dem U-Boot-Begleitschiff DONAU (04.04.1938 bis 30.09.1938). In dieser Zeit wurde Siegfried Lüdden wie seine Kameraden der Crew 36 befördert: 10.09.1936 zum Seekadetten, 01.05.1937 Fähnrich zur See, 01.07.1938 Oberfähnrich zur See und endlich am 01.10.1938 zum Leutnant zur See. Siegfried Lüdden wurde vom 01.10.1938 bis zum 21.09.1939 wie etliche seiner Crew-Kameraden zur Luftwaffe kommandiert. Viele kämpften bald als Seeflieger. In diesen Monaten nahm Siegfried Lüdden an kurzen Lehrgängen an der Flak-Schule und an der Sperrschule teil. Dann folgte für den jungen Marineoffizier jedoch vom 22.09.1939 bis zum 03.04.1940 eine Kommandierung zum Küstenbefehlshaber westliche Ostsee. Anschließend erhielt er bis zum 20.08.1940 eine U-Bootausbildung, die sich in mehrere Lehrgänge gliederte. Danach kam Siegfried Lüdden, am 01.10.1940 zum Oberleutnant zur See befördert, bis zum 21.10. des Jahres als Wachoffizier auf U-141. Nach einer weiteren kurzen Zeit in der Unterseebootsausbildungsabteilung wurde Siegfried Lüdden vom 25.11.1940 bis zum 13.02.1941 als 1. Wachoffizier zur 24. U-Bootsflottille, einer Ausbildungseinheit, versetzt. Danach wirkte er in der 1., 3. und 5. U-Flottille bis Mitte September jenen Jahres als Adjutant, um schließlich vom 13.09.1941 bis zum 05.05.1942 wieder als 2. bzw. dann 1. Wachoffizier auf U-129 zu dienen und an Feindfahrten teilzunehmen. In diesen Monaten wurde er mit dem Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (18.12.1941 bzw. 08.04.1942) sowie dem U-Boots-Kriegsabzeichen 1939 (29.12.1941) ausgezeichnet. Dann vollzog sich der für einen Marineoffizier entscheidende Einschnitt der des ersten eigenen Kommandos. Nach zwei Monaten Ausbildung als Kommandantenschüler in der 24. U-Flottille und einer Baubelehrung bis August 1942 erhielt Siegfried Lüdden in schwieriger Zeit, am 05.08.1942, den Kommandantenposten auf U-188. Er führte das Boot bis zum 20.08.1944. Die U-Bootverluste der Kriegsmarine waren durch das Radar und andere verbesserte Ortungsmethoden seitens der Alliierten stark angestiegen. Trotzdem erzielte der am 01.04.1943 zum Kapitänleutnant beförderte Siegfried Lüdden beachtliche Versenkungserfolge auf seinen drei mehrmonatigen Unternehmungen im Nordatlantik, dann im Mittel- und Südatlantik sowie im Indischen Ozean. Am 11.02.1944 erhielt er das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes und am 27.09.1944 die U-Boots-Frontspange in Bronze. Die Handlungen des jungen Kommandanten während der ersten Unternehmung würdigte der Kommandierende Admiral der U-Boote, Admiral von Friedeburg, mit der Feststellung: Das Verhalten des Kommandanten und der Besatzung bei dem Fliegerangriff am 02.05. verdient besondere Anerkennung. Der Kommandant hat trotz schwerer Verwundung sein Boot tatkräftig und energisch nach Hause geführt. Nach seiner Bordzeit schloss sich für Kapitänleutnant Lüdden ab dem 08.11.1944 die Verwendung beim Kommandierenden Admiral der U-Boote an. Zuvor hatte Siegfried Lüdden noch ein Abenteuer zu bestehen. Da sein Boot U-188 auf Grund des Fehlens neuer Batterien und mangels Fahrtüchtigkeit nicht rechtzeitig einsatzklar gemacht werden konnte, musste es am 20.08.1944 selbst gesprengt werden. Am folgenden Tag wurde Kapitänleutnant Lüdden mit einigen weiteren Marineangehörigen auf der Fahrt von Bordeaux nach Paris nahe Limoges von französischen Widerstandskämpfern gefangengenommen. Am 17.07.1944 gelang ihnen jedoch die Flucht. Trotzdem ereilte auch Siegfried Lüdden im Zweiten Weltkrieg kurz vor dem Ende das Schicksal. Am 13.01.1945 kam der 28jährige Marineoffizier aus Neubrandenburg bei einem Brandunglück auf dem Begleit- und Zielschiff DARESSALAM in Kiel ums Leben. Am 18.03.1945 wurde er postum mit Wirkung vom 01.01.1945 zum Korvettenkapitän befördert. Quelle: "Marineoffiziere aus Mecklenburg-Vorpommern 1849-1990" von Beckmann, Keubke & Mumm www.aph-schwerin.de
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